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Illusion

    Ist nicht alles Illusion und ist Illusion nicht alles?
    Marcellus Emants

    Illusionen bezeichnen den Zustand, dass etwas Reales oder wirklich Vorhandenes verkannt bzw. als etwas anderes wahrgenommen oder fehlgedeutet wird, z. B. Sträucher oder Verkehrsschilder werden im Dunkeln als Personen verkannt. Begünstigende Faktoren ist etwa Erwartungshaltung durch starke Affekte (z. B. Angst), Übermüdung, Fieber, Unschärfe oder mangelnde Kontrastierung des jeweiligen Objektes.

    Im engeren Wortsinn ist eine Illusion eine falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit, im  weiteren Wortsinn werden mit diesem Begriff auch falsche Interpretationen und Urteile bezeichnet.

    Illusionen treten auch im normalpsychologischen Bereich auf, daher sind sie nicht per se pathologisch. Bei Schizophrenien gibt es gelegentlich Illusionen im akustischen Bereich, bei organischen Psychosen eher im optischen Bereich. Die Abgrenzung zu Pareidolien (tatsächlich vorhandene Gegenstände werden zu neuen Erscheinungen umgeformt bzw. es wird Nichtvorhandenes hineingesehen, z. B. Gesichter in Wolken). Pareidolien werden i. d. R. nicht vom Affekt beeinflusst, Gegenstand und Phantasiegebilde bestehen nebeneinander und können durch den Betrachter auseinandergehalten werden. Kommen v. a. bei starker Übermüdung vor.


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