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Kuleschow-Effekt

    Der Kuleschow-Effekt besagt, dass Menschen Bilder deshalb häufig falsch interpretieren, weil das Gehirn Zusammenhänge herstellt, wo es keine gibt. Sieht man etwa ein Bild von nackten Beinen und gleichzeitig von Senf, ist es wahrscheinlich, dass man eher an Würstel denkt und weniger an menschliche Beine. Aus psychologischer Perspektive betrachtet besagt dieser Effekt einfach, dass Wahrnehmungen und Interpretationen von Details einer Situation sehr stark vom Kontext abhängen, in dem sich diese Details befinden.

    Benannt ist dieser Effekt nach dem russischen Regisseur Lew Wladimirowitsch Kuleschow, der drei unterschiedliche Einstellungen (ein Teller Suppe, ein Sarg mit der Leiche eines kleinen Mädchens, eine leicht bekleidete Frau auf einem Diwan) mit dem Gesicht des Schauspielers Iwan Mosschuchin kombinierte. Diese kombinierten Einstellungen ließen die Zuschauer völlig unterschiedliche Ausdrücke im Gesicht des Darstellers erkennen, obwohl es sich dabei immer um die gleiche Aufnahme handelte. Kuleschow wollte damit das Zusammenspiel von Darstellern und Requisiten im Film nachweisen. Alfred Hitchcock wiederholte übrigens im Film Das Fenster zum Hof dieses Experiment und kombinierte ein und dieselbe Einstellung von James Stewart beim Betrachten einer halbnackten Frau und beim Anblick eines kleinen toten Hundes.

    Literatur

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lew_Wladimirowitsch_Kuleschow (10-11-21)


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