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Sapir-Whorf-Hypothese

    Die Sapir-Whorf-Hypothese bezeichnet den Umstand, dass die Art und Weise, wie Menschen denken, stark durch Grammatik und Wortschatz, also die semantische Struktur ihrer Muttersprache beeinflusst oder bestimmt werden. Daraus ergibt sich, dass es bestimmte Gedanken einer einzelnen Person in einer Sprache gibt, die von jemandem, der eine andere Sprache spricht, nicht auf Anhieb verstanden werden können, da er etwa einem Gegenstand andere Konnotationen zuordnet. Diese äußerst kontrovers diskutierte Annahme wurde von Benjamin Whorf aufgestellt, der sich dabei auf den Sprachwissenschaftler Edward Sapir beruft. Whorf selbst war linguistischer Autodidakt und seine Erkenntnisse wurden erst postum veröffentlicht.

    Die Sapir-Whorf-Hypothese setzt sich aus zwei Thesen zusammen: dem Prinzip der sprachlichen Relativität und der Abhängigkeit der Begriffsbildung von der Sprache. Das Prinzip der sprachlichen Relativität besagt, dass die Sprachen gleichsam Netze sind, die mit unterschiedlichen Maschen über die Wirklichkeit geworfen werden. Die Sapir-Whorf-Hypothese geht darüber hinaus auch davon aus, dass die semantische Struktur einer Sprache die Möglichkeiten der Begriffsbildung von der Welt entweder determiniert oder limitiert. Die erlernte Muttersprache bestimmt somit die Erfahrung, das Denken und Handeln und vermittelt dadurch eine spezifische Weltsicht. Menschen können sich des Einflusses der Sprache nicht entziehen, auch wenn sie um diese Sachverhalte wissen. Geht man von einem linguistischen Determinismus aus, folgt daraus eine prinzipielle Unübersetzbarkeit fremdsprachlicher Texte.

    Quelle
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sapir-Whorf-Hypothese (09-02-03)


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