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Neonatales Abstinenzsyndrom (NAS)

    Als Neonatales Abstinenzsyndrom bezeichnet man die Entzugssymptomatik bei Neugeborenen von drogenabhängigen Müttern, bei denen es zu Tremor, Zittrigkeit, Muskelhypertonus, sehr kurzen Schlafphasen, schrillem Schreien und Symptomen des Magen-Darm-Traktes kommt, aber auch das Auftreten von akuten Atemnotsyndromen wird häufig beobachtet. Die Schwere des Neonatalen Abstinenzsyndroms ist abhängig von der Substanzwirkung, der Dosis sowie der Dauer und Schwere der mütterlichen Drogenabhängigkeit, wobei polytoxikomaner Konsum die Wahrscheinlichkeit des Auftretens erhöht. Da Mütter oft kurz vor der Geburt noch Drogen konsumieren, können die Entzugssymptome auch erst einige Tage später eintreten, je nach Art, Schwere und Zeitpunkt des mütterlichen Substanzkonsums kann das Syndrom durchschnittlich zwischen 24 und 72 Stunden nach der Entbindung auftreten.
    Die Therapie des Syndroms orientiert sich an der Ausprägung der Symptomatik. Die Säuglinge werden in der Regel über einige Wochen auf der Neugeborenenstation behandelt, wobei sie Symptome wie allgemeine Reizbarkeit, motorische Überaktivität, Atembeschleunigung, Zittern am Körper, Saugen an der eigenen Faust, übermäßiges Schwitzen, Fieber und Krampfanfälle zeigen. Die Grundlage bildet zunächst ein nicht medikamentöses Vorgehen, bestehend aus einer reizarmen Umgebung, enger räumlicher Begrenzung, Frühfütterung sowie der Verabreichung von Elektrolyt- und Flüssigkeitsersatz. Schwere klinische Verläufe erfordern allerdings den Einsatz von Opiaten oder auch Sedativa sowie intensivmedizinische Betreuung.

    Literatur

    Sobot, A. (2001). Kinder Drogenabhängiger. Pränatale und frühkindliche Entwicklung. Lüneburg: Monsenstein und Vannerdat.
    Sobot, A. (2009). Warum brauchen Babys Therapie? In Stachowske, Ruthard (Hrsg). Drogen, Schwangerschaft und Lebensentwicklung der Kinder. Die Leiden der Kinder in drogenkranken Familien (S. 208 – 223). Kröning: Asanger.


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