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Vorläuferfertigkeiten

    Als Vorläuferfertigkeiten oder Basiskompetenzen bezeichnet man jene Fähigkeiten, die ein Kind bei der Einschulung mitbringen sollte, etwa eine differenzierte Sensomotorik beim Zusammenspiel von Wahrnehmung über Augen, Ohren und Hände, einen guten Gleichgewichtssinn, also sich grobmotorisch sicher bewegen zu
    können, ein gut ausgebildetes taktiles System. Der Erwerb elementarer Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen ist in hohem Maß abhängig von auditiven und visuellen Wahrnehmungsprozessen.  Hat ein Kind Unsicherheiten in diesen Bereichen, können diese sich gravierend auf das Lernverhalten auswirken.

    Der Start in die Schullaufbahn ist ein wichtiges Ereignis im Leben eines Kindes, denn mit dem Beginn der Grundschule erweitern Kinder ihre Fähigkeiten unter anderem um die Themen Rechnen, Schreiben und Lesen. Nicht allen Kindern fällt es leicht, diese neuen Fähigkeiten zu lernen und einzusetzen. Hat ein Schüler das Prinzip Teil-Teil-Ganzes nicht verinnerlicht oder fehlt ihm ein Mengenverständnis, fällt es ihm schwer, Zahlen zu addieren oder zu subtrahieren.

    Es ist auch wichtig für LehrerInnen, Ursachen für Schwierigkeiten der Kinder zu erkennen, denn es gibt viele wichtige Aspekte, die alle auf den Prozess des Lernens einwirken. Neben motorischen und kognitiven Fertigkeiten sind auch emotionale Aspekte wichtig, etwa bis zu einem gewissen Grad belastbar zu sein (Frustrationstoleranz), ein belastbares Selbstbewusstsein, frei von Angst und inneren Spannungen zu sein, d. h., ausgeglichen zu sein und in der Lage zu sein, neue und unbekannte Situationen zu meistern. Sozial kommunikative Fähigkeiten wie zuhören können, sich sprachlich artikulieren können, sich in der Gruppe persönlich angesprochen zu fühlen, das Anerkennen und Einhalten von Regeln im Zusammenleben mit anderen, in der Lage zu sein, eine gewisse Eigeninitiative zu entwickeln, Meinungen anderer zu respektieren, Kontakte und Freundschaften aufbauen zu können und auch Verantwortung für Aufgaben zu übernehmen.


    Grundsätzliches: Der Unterschied zwischen Fähigkeiten und Fertigkeiten liegt darin, dass Fertigkeiten erlernt sind und sich auf bestimmte konkrete Tätigkeiten und Abläufe beziehen. Dazu zählen etwa motorische, kognitive und soziale Fertigkeiten wie einen Purzelbaum schlagen oder mehrere fünfstellige Zahlen zu addieren. Eine Fertigkeit ist somit nicht der Purzelbaum an sich, sondern das Wissen, wie man ihn richtig ausführt bzw. die Befähigung, das Wissen darum auch umzusetzen. Fertigkeiten können in der Regel eingeübt und durch Wiederholung gefestigt werden. Fähigkeiten hingegen können zwar prinzipiell erlernt werden, sind jedoch etwa durch die intellektuellen oder körperlichen Voraussetzungen begrenzt. Fähigkeiten bilden demnach die Grundlage für das Erlernen von Fertigkeiten. Nur wenn man über bestimmte körperliche und intellektuelle Fähigkeiten verfügt, kann man etea den Anweisungen folgen, um einen korrekten Purzelbaum zu schlagen oder eine schwierige Rechenaufgabe lösen.


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