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Assoziativspeicher

    Der Begriff des Assoziativspeichers oder auch inhaltsadressierbarer Speichers (Content Addressable Memory) kommt ursprünglich aus der Informatik und bezeichnet eine Speicherform von Informationen, bei der mit der Assoziation von Inhalten gearbeitet wird, um auf einzelne Speicherinhalte zuzugreifen. Im Grund bedeutet das, dass der Zugriff auf einen Speicherinhalt über die Eingabe eines zufälligen Elements und nicht über eine exakte Speicheradresse erfolgt, also unabhängig von der Strukturorganisation.
    In künstlichen neuronalen Netzen bezeichnet man als Assoziativspeicher eine Funktionseinheit, bei der für den Abruf gespeicherter Daten ein Teilschlüssel ausreicht, wobei dieser zur Wiederherstellung verrauschter Daten benutzt werden kann, falls diese vorher gelernt oder eingespeichert wurden.
    Nach dem Prinzip des Assoziativspeichers funktioniert teilweise auch die Wahrnehmung des Menschen, denn das menschliche Gehirn ist gut darin, auch unvollständige Muster zu erkennen und diese zu vervollständigen. Das führt dann dazu, dass Menschen etwa Fehler in Texten oder Mustern einfach übersehen, weil das Gehirn diese Fehler nicht als Fehler identifiziert. Das bedeutet letztlich, dass man zu wissen glaubt, was etwas bedeutet oder was in einem Text stehen soll und man deswegen nicht erkennt, was da wirklich steht. Wenn man dabei nur einen bestimmten Prozent an richtigen Informationen eingibt, liefert das Gehirn dennoch einhundert Prozent Information. Praktisch bedeutet das, dass etwa ein von Schnee teilweise bedecktes, unlesbares Straßenschild vom Gehirn richtig assoziiert und gedeutet wird.


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