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Themenzentrierte Interaktion – TZI

    Die Themenzentrierter Interaktion (TZI) ist Gruppenkonzept, das auf aktives, schöpferisches und entdeckendes Lernen und Arbeiten ausgerichtet ist.   TZI ist aus den Erfahrungen und Erkenntnissen der Psychoanalyse unter dem Einfluss der Gruppen- und Gesprächstherapien entstanden, wurde von Ruth C. Cohn initiiert und in den Workshop Institutes for Living-Learning (WILL) gemeinsam mit ihren KollegInnen in den USA und später auch in Europa weiterentwickelt.  Die Themenzentrierter Interaktion intendiert,

    • sich und andere im privaten und beruflichen Bereich aufmerksam wahrzunehmen,
    • Selbständigkeit und Eigenverantwortung in Kontakt mit anderen zu stärken,
    • die Wissensvermittlung lebendig und in Beziehung zu den beteiligten Personen zu gestalten;
    • die Arbeitsnotwendigkeiten mit Achtung vor der Person und der zwischenmenschlichen Beziehung zu verbinden (im Profit- ebenso wie im Non-Profit-Bereich);
    • Arbeitsbesprechungen, Konferenzen, Kongresse usw. im Sinne lebendiger Kommunikation zu führen und Rivalitäten zugunsten von Kooperation zu nützen.

    Bei der themenzentrierten Interaktion geht es also darum, dass bei der inhaltlichen Arbeit in einer Gruppe die begleitenden oder unterschwelligen Prozesse auf der Beziehungsebene im Blick bleiben. Sie sollen dann „Vorrang“ bekommen, wenn sie den inhaltlichen Arbeitsprozess der Gruppe beeinträchtigen können und/oder wenn ein Mitglied der Gruppe sich aus welchen Gründen auch immer nicht mehr an dieser Arbeit beteiligen kann oder sich intensiver einbringen können möchte. Dabei ist in erster Linie an Störungen auf der Beziehungsebene gedacht, aber unter antinomischer Sicht scheint diese Vorrang-Regel auch und gerade dann wichtig, wenn Aspekte zur Sprache gebracht werden sollen, die in der inhaltlichen Arbeit zu kurz gekommen sein könnten oder gar als tabuisiert erscheinen. Wenn eine Gruppe sich darauf einlässt, kommt sie vielleicht zu einem Ergebnis, in dem das „Andererseits“ in einer komplexeren Lösung „aufgehoben“ wird.

    Die Themenzentrierter Interaktion setzt Strukturen im Gruppenprozess, die ein dynamisches Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen des Einzelnen, der Interaktion der Gruppe und deren Aufgaben ermöglichen. Das Sachthema, die Gruppe, das Wohlergehen des Einzelnen und das Umfeld im engsten und weitesten Sinn werden stets mitberücksichtigt. Die Themenzentrierter Interaktion geht von Grundvoraussetzungen aus, ohne die das System in unzusammenhängende Techniken zerfallen würde:

    • die Autonomie des Menschen ist umso größer, je bewusster er seine soziale und universelle Interdepenz anerkennt und aktiviert
    • Wertentscheidungen sind unabdingbar und im Geiste der Achtung vor dem Lebendigen und seiner Entfaltung zu treffen
    • Entscheidungen sind bedingt durch innere und äußere Grenzen, aber eine Erweiterung dieser Grenzen ist möglich

    Teamarbeit gestaltet sich oft schwierig. Offene und versteckte Konflikte belasten die Arbeitsatmosphäre, Machtspielchen kosten Zeit und Energie und Arbeitserfolge stellen sich nur schleppend ein. Für eine wirklich effektive Teamarbeit ist es zunächst wichtig, die natürlichen Prozesse in Teams zu erkennen und entsprechende Regeln aufzustellen, die eine gute Zusammenarbeit aller ermöglichen.

    Details unter https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/TZIRegeln.shtml (09-02-03)


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