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Nystagmus

    Als Nystagmus oder Augenzittern bezeichnet man ein rhythmisches, unwillkürliches Bewegen der Augen, wobei häufig auch die Sehschärfe deutlich herabgesetzt ist. Der Nystagmus ist ein unkontrollierbarer Reflex und tritt erst im Alter von etwa drei Monaten bei Säuglingen auf, wenn diese erstmals versuchen, Gegenstände oder Personen zu fixieren. Dieser zuerst grobschlächtige Nystagmus nimmt mit zunehmendem Lebensalter ab und wird diskreter. Der Nystagmus äußert sich in einem Zittern beider Augen nach links und rechts aber fast nie nach oben und unten, und kann bei bestimmten Kopfhaltungen bzw. Augenstellungen abnehmen. Betroffene vom Nystagmus suchen daher oft eine Neutralzone, die meist durch eine kompensatorische Kopfhaltung eingenommen wird, denn das Augenzittern kann durch eine Kopfrechtswendung, Kopflinkswendung, Kinnsenkung oder Kinnhebung kurzzeitig beruhigt werden.
    Ein Nystagmus kann entweder angeboren oder erworben sein, wobei der angeborene Nystagmus in zwei Formen auftritt: Der sensorische Nystagmus geht mit einer Sehbehinderung einher, während beim motorischen Nystagmus die Sehschärfe in der Regel gute bis normale Werte erreichen kann. Bei den Betroffenen zeigt sich das Augenzittern bei angestrengtem Schauen, bei körperlicher und psychischer Belastung und unter Stress. Auch Blendung und Lichtempfindlichkeit führt ebenfalls häufig zur Nystagmusverstärkung. Nystagmus ist auch typisch für Achromaten, denn in deren gelbem Fleck, normalerweise die Stelle des schärfsten Sehens der Netzhaut, finden sich weder Zapfen noch Stäbchen. Eine Fokussierung ist daher nicht möglich, sodass vermutlich aus diesem Grunde das Gehirn versucht, abwechselnd mit dem linken und rechten Auge ein Objekt zu fokussieren und damit den nicht-sehenden Bereich mitten in der Netzhaut zu kompensieren.

    Quelle
    http://www.laborlexikon.de/achromatopsie/krankheit/03b-achromatopsie.htm (12-10-10)


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