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Komplementärnarzissmus

    Der Komplementärnarzisst ist im Grunde auch narzisstisch strukturiert, denn wo der Narzisst in seinem Größenselbst verhaftet ist, besetzt der Komplementärnarzisst die Seite der Minderwertigkeit. Der Narzisst lebt den offenen Narzissmus mit Dominanzstreben, Egoismus und Misstrauen, während den Komplementärnarzissten ein verdeckter Narzissmus mit Gehemmtheit, übermäßiger Empfindlichkeit und hoher Selbstentwertung auszeichnet. Er ist höchst sensibel gegenüber den Reaktionen anderer und vermeidet es, im Zentrum zu stehen. Die oft typischen Partner von Narzissten sind bescheidene Menschen, die es gewohnt  sind, sich anzupassen und ein geringes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Diese Menschen sind von Kindheit an gewohnt, zurückzustehen und entwertet zu werden, haben gelernt, ihre eigenen Wünsche nicht so wichtig zu nehmen und sich auf die Bedürfnisse anderer einzustellen. Diese Menschen neigen dazu, ihr Ideal-Selbst, d.h., die Vorstellung davon, wie sie selber sein möchten, auf einen  idealisierten Partner zu projizieren, um sich so mit ihm zu identifizieren und zu einem eigenen akzeptablen Selbst zu gelangen.

    Häufig handelt es sich bei Komplementärnarzissten um parentifizierte Kinder, also Kinder, die sehr früh selbstständig und erwachsen werden mussten, wenn etwa ein Elternteil belastet, toxisch oder in eigenen Problemen gefangen war, sodass sie als Kinder eine Art Elternrolle einnehmen mussten. Solche Kinder haben dadurch vor allem gelernt, angepasst und folgsam zu sein, haben meist nur wenig rebelliert, da sie stets versucht haben, keinen Ärger zu machen und vor allem perfekt zu funktionieren. Zuneigung kennen sie daher hauptsächlich in der Form von sich um andere zu kümmern, andere zu beschützen oder gar zu heilen.

    Der Komplementärnarzisst ist im Grunde daher ebenfalls narzisstisch strukturiert, nur mit umgekehrten Vorzeichen, denn wo der Narzisst nur sich selbst bewundern lassen will, will der Komplementärnarzisst sich ganz für einen anderen aufgeben. Da, wo der Narzisst sein Selbstgefühl erhöhen will, will sein Partner auf ein eigenes Selbst verzichten, um das Selbst eines anderen zu erhöhen, mit dem er sich identifiziert. Beide zeigen eine gleich geartete Grundstörung, denn beide haben ein ungenügend geformtes, in seiner Abgrenzung zu anderen gefährdetes und als minderwertig empfundenes Selbst. Die Art der Abwehr gegen diesen Mangel ist unterschiedlich, denn während der Narzisst versucht, sein schlechtes Selbst durch den Partner aufzuwerten, versucht der Komplementärnarzisst hingegen ein idealisiertes Selbst beim anderen zu entlehnen.

    Trifft ein Narzisst auf einen Komplementärnarzissten, so verschwindet dieser im Anderen, ordnet sich unter und übernimmt dessen Werte und Ideale. Einklang und Gemeinsamkeit werden ohne jegliche Beziehungsarbeit und ohne wechselseitigens Entgegenkommen hergestellt, d. h., dieses System basiert auf Macht und Unterwerfung. Der Narzisst betrachtet einen solchen Partner als Erweiterung seiner selbst und nicht als eigenständiges oder gar gleichberechtigtes Wesen, schafft klare hierarchische Strukturen, in denen er seine Autonomie bewahren und sich bei Bedarf Abstand und Distanz verschaffen kann, um nicht eingeengt zu werden.

    Komplementärnarzissten empfinden die eigennützige Behandlung zunächst nicht als eine Zurücksetzung, sondern empfinden eine große Genugtuung, ihnen zu Diensten zu sein und ihnen dadurch Freude zu bereiten, wollen es dem Narzissten in jeder Hinsicht recht zu machen und ärgern sich oder klagen sich selbst an, wenn es ihnen nicht gelingt.

    Wardetzki (2019) geht von einem hohen Einfluss des Geschlechts auf die Ausprägung des Narzissmus aus und ist der Ansicht, dass man den männlichen Narzissmus dem offenen und den weiblichen dem Komplementärnarzissmus zuordnen kann, wobei tradierte Rollenbilder die Art der narzisstischen Ausprägung beeinflussen, etwa wenn Frauen dazu erzogen werden, sich zurückzunehmen, Männern den Vortritt zu lassen und ihre Eigenständigkeit hinter Anpassung zu verbergen. Für die Erfüllung ihrer Sehnsucht nach Angenommensein und Geliebtwerden zahlen sie einen hohen Preis, indem sie sich ganz ihrer Umgebung und den anderen Menschen anpassen und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse verleugnen. Durch Jahrtausende der Entwertung und Unterdrückung der Frauen zementiert sich bei ihnen das Gefühl von Minderwertigkeit, wohingegen die Männer durch die Überhöhung und Idealisierung zur Grandiosität neigen. Diese Erfahrungen prägen das kollektive Unbewusste und beeinflussen das Denken, Fühlen und Handeln. So wie narzisstische Männer sich ungerechtfertigt überhöhen, so entwerten sich narzisstische Frauen unangemessen.

    Neben der Bezeichnung Komplementärnarzissmus findet man auch den Begriff Co-Narzissmus, angelehnt an die Bezeichnung Co-Abhängigkeit, die für Angehörige und Partner von Suchtkranken und hier vor allem bei Alkoholikern verwendet wird, die bestimmte an die Betroffenen angepasste komplemetäre Verhaltensmustern zeigen.

    Umgang mit Narzissten bzw. Narzisstinnen

    In zwischenmenschlichen Beziehungen sind narzisstische Menschen stark auf ihren Vorteil bedacht, denn sie wissen um ihre Stärken und Qualitäten und können diese bewusst, strategisch und manipulativ einsetzen. Diese Stärken und Qualitäten von narzisstischen Menschen werden zu Beginn einer Beziehung oft als angenehm empfunden, etwa das verführerische Werben, wenn der andere Mensch ein wichtiger ist, das Idealisieren, das Auserwählen und Emporheben des anderen, sodass die Selbstüberschätzung eines narzisstischen Menschen auf andere durchaus attraktiv wirken kann. Narzisstische Menschen sind oft erfolgreich und angesehen, sehr auf ihr Äußeres bedacht, sie laden andere ein und sind gönnerhaft, doch fehlt ihnen dabei die Fähigkeit, sich in andere Menschen empathisch einzufühlen, sie sind leicht kränkbar und gehen dann destruktiv, etwa nachtragend oder hasserfüllt-abwertend mit ihrer Kränkung um. Ihnen selbst fehlt ein fein abgestimmtes Gefühl für ihren Selbstwert, sodass sie ständig Bestätigung von außen suchen, doch bestätigt man dann nicht permanent den fragilen Wert des narzisstischen Menschen, so ruft dies in ihm eine massive Kränkung hervor, die oft nur mit Hass verarbeitet werden kann. Narzisstische Menschen handeln zwar grundsätzlich nicht mit schlechter Absicht, sondern sie können nicht anders, denn ihr Verhalten ist eine Form des Coping, die sie zwar kurzfristig immer wieder entlastet, langfristig sie selbst und ihr soziales Umfeld aber nachhaltig schädigt.

    Narzissten sind zu Beginn einer Beziehung oft noch charmant und aufmerksam, doch nach einiger Zeit zeigt sich deren wahres Gesicht und sie beginnen ihre Partner zu manipulieren, zu unterdrücken und zu entwerten, wobei eine Beziehung mit einem Narzissten so traumatisierend sein kann, dass sie sich negativ auch auf die zukünftigen Beziehungen der nicht-narzisstischen Person auswirken können. Da es sich bei der narzisstischen Störung um eine Selbstwertstörung handelt, äußerst sich diese Störung auch dadurch, dass die betroffene Person sich stark auf die Partnerin oder den Partner stützt und zum Ausdruck bringt, dass sie sich als schwächer und schlechter empfindet. Allerdings bleiben diese Minderwertigkeitsgefühle im Hintergrund, denn die meisten Narzissten verhalten sich selbstherrlich und nach außen hin äußerst selbstbewusst in einer Art von Überkompensation. Narzissten haben übrigens entgegen landläufiger Meinung oft eine sehr hohe Empathie, doch sie nutzen diese vorwiegend dafür, um zu spüren, wo andere verwundbar sind und wo sie etwas für den eigenen Vorteil tun können, sodass sie mit dieser Taktik bei ihrem Partner die wunden Stellen treffen. Langandauernde Beziehungen bedeuten für die Partner von Narzissten oft eine Traumatisierung, sodass Betroffene vollständig ihr Vertrauen in Beziehungen generell verlieren bzw. in Zukunft jegliche Bindungen meiden und sich nicht mehr auf Verbindliches einlassen.


    Versuch einer gender- und zeitgemäßen Version des Beitrags (siehe Kommentare):

    Der Komplementärnarzisst bzw. die  Komplementärnarzisstin ist im Grunde auch narzisstisch strukturiert, denn wo der Narzisst bzw. die Narzistin in seinem bzw. ihrem Größenselbst verhaftet ist, besetzt der Komplementärnarzisst bzw. die  Komplementärnarzisstin die Seite der Minderwertigkeit. Der Narzisst bzw. die Narzisstin lebt den offenen Narzissmus mit Dominanzstreben, Egoismus und Misstrauen, während den oder die Komplementärnarzissten ein verdeckter Narzissmus mit Gehemmtheit, übermäßiger Empfindlichkeit und hoher Selbstentwertung auszeichnet. Er bzw. sie ist höchst sensibel gegenüber den Reaktionen anderer und vermeidet es, im Zentrum zu stehen. Die oft typischen Partner von Narzissten bzw. Narzisstinnen sind bescheidene Menschen, die es gewohnt  sind, sich anzupassen und ein geringes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Diese Menschen sind von Kindheit an gewohnt, zurückzustehen und entwertet zu werden, haben gelernt, ihre eigenen Wünsche nicht so wichtig zu nehmen und sich auf die Bedürfnisse anderer einzustellen. Diese Menschen neigen dazu, ihr Ideal-Selbst, d.h., die Vorstellung davon, wie sie selber sein möchten, auf einen  idealisierten Partner bzw. Partnerin  zu projizieren, um sich so mit ihm bzw. ihr zu identifizieren und zu einem eigenen akzeptablen Selbst zu gelangen.

    Häufig handelt es sich bei Komplementärnarzissten bzw.  Komplementärnarzisstinnen um parentifizierte Kinder, also Kinder, die sehr früh selbstständig und erwachsen werden mussten, wenn etwa ein Elternteil belastet, toxisch oder in eigenen Problemen gefangen war, sodass sie als Kinder eine Art Elternrolle einnehmen mussten. Solche Kinder haben dadurch vor allem gelernt, angepasst und folgsam zu sein, haben meist nur wenig rebelliert, da sie stets versucht haben, keinen Ärger zu machen und vor allem perfekt zu funktionieren. Zuneigung kennen sie daher hauptsächlich in der Form von sich um andere zu kümmern, andere zu beschützen oder gar zu heilen.

    Der Komplementärnarzisst bzw. die Komplementärnarzisstin ist im Grunde daher ebenfalls narzisstisch strukturiert, nur mit umgekehrten Vorzeichen, denn wo der Narzisst bzw. die Narzistin nur sich selbst bewundern lassen will, will der Komplementärnarzisst bzw. die  Komplementärnarzisstin sich ganz für einen anderen oder eine andere aufgeben. Da, wo der Narzisst bzw. die Narzistin sein bzw. ihr Selbstgefühl erhöhen will, will sein Partner oder ihre Partnerin auf ein eigenes Selbst verzichten, um das Selbst eines oder einer anderen zu erhöhen, mit dem er bzw. sie sich identifiziert. Beide zeigen eine gleich geartete Grundstörung, denn beide haben ein ungenügend geformtes, in seiner Abgrenzung zu anderen gefährdetes und als minderwertig empfundenes Selbst. Die Art der Abwehr gegen diesen Mangel ist unterschiedlich, denn während der Narzisst bzw. die Narzistin versucht, sein bzw. ihr schlechtes Selbst durch den Partner bzw. die Partnerin aufzuwerten, versucht der Komplementärnarzisst bzw. die  Komplementärnarzisstin hingegen ein idealisiertes Selbst beim anderen zu entlehnen.

    Trifft ein Narzisst bzw. eine Narzistin auf einen Komplementärnarzissten bzw. Komplementärnarzisstin, so verschwindet dieser bzw. diese im Anderen, ordnet sich unter und übernimmt dessen Werte und Ideale. Einklang und Gemeinsamkeit werden ohne jegliche Beziehungsarbeit und ohne wechselseitigens Entgegenkommen hergestellt, d. h., dieses System basiert auf Macht und Unterwerfung. Der Narzisst bzw. die Narzisstin betrachtet einen solchen Partner bzw. eine solche Partnerin als Erweiterung seiner bzw. ihrer selbst und nicht als eigenständiges oder gar gleichberechtigtes Wesen, schafft klare hierarchische Strukturen, in denen er bzw. sie seine bzw. ihre Autonomie bewahren und sich bei Bedarf Abstand und Distanz verschaffen kann, um nicht eingeengt zu werden.

    Komplementärnarzissten bzw. Komplementärnarzisstinnen empfinden die eigennützige Behandlung zunächst nicht als eine Zurücksetzung, sondern empfinden eine große Genugtuung, ihnen zu Diensten zu sein und ihnen dadurch Freude zu bereiten, wollen es dem Narzissten bzw. der Narzisstin in jeder Hinsicht recht zu machen und ärgern sich oder klagen sich selbst an, wenn es ihnen nicht gelingt.

    Wardetzki (2019) geht von einem hohen Einfluss des Geschlechts auf die Ausprägung des Narzissmus aus und ist der Ansicht, dass man den männlichen Narzissmus dem offenen und den weiblichen dem Komplementärnarzissmus zuordnen kann, wobei tradierte Rollenbilder die Art der narzisstischen Ausprägung beeinflussen, etwa wenn Frauen dazu erzogen werden, sich zurückzunehmen, Männern den Vortritt zu lassen und ihre Eigenständigkeit hinter Anpassung zu verbergen. Für die Erfüllung ihrer Sehnsucht nach Angenommensein und Geliebtwerden zahlen sie einen hohen Preis, indem sie sich ganz ihrer Umgebung und den anderen Menschen anpassen und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse verleugnen. Durch Jahrtausende der Entwertung und Unterdrückung der Frauen zementiert sich bei ihnen das Gefühl von Minderwertigkeit, wohingegen die Männer durch die Überhöhung und Idealisierung zur Grandiosität neigen. Diese Erfahrungen prägen das kollektive Unbewusste und beeinflussen das Denken, Fühlen und Handeln. So wie narzisstische Männer sich ungerechtfertigt überhöhen, so entwerten sich narzisstische Frauen unangemessen.

    Neben der Bezeichnung Komplementärnarzissmus findet man auch den Begriff Co-Narzissmus, angelehnt an die Bezeichnung Co-Abhängigkeit, die für Angehörige und Partner bzw. Partnerinnen von Suchtkranken und hier vor allem bei Alkoholikern bzw. Alkoholikerinnen verwendet wird, die bestimmte an die Betroffenen angepasste komplemetäre Verhaltensmustern zeigen.

    Umgang mit Narzissten bzw. Narzisstinnen

    In zwischenmenschlichen Beziehungen sind narzisstische Menschen stark auf ihren Vorteil bedacht, denn sie wissen um ihre Stärken und Qualitäten und können diese bewusst, strategisch und manipulativ einsetzen. Diese Stärken und Qualitäten von narzisstischen Menschen werden zu Beginn einer Beziehung oft als angenehm empfunden, etwa das verführerische Werben, wenn der andere Mensch ein wichtiger ist, das Idealisieren, das Auserwählen und Emporheben des anderen, sodass die Selbstüberschätzung eines narzisstischen Menschen auf andere durchaus attraktiv wirken kann. Narzisstische Menschen sind oft erfolgreich und angesehen, sehr auf ihr Äußeres bedacht, sie laden andere ein und sind gönnerhaft, doch fehlt ihnen dabei die Fähigkeit, sich in andere Menschen empathisch einzufühlen, sie sind leicht kränkbar und gehen dann destruktiv, etwa nachtragend oder hasserfüllt-abwertend mit ihrer Kränkung um. Ihnen selbst fehlt ein fein abgestimmtes Gefühl für ihren Selbstwert, sodass sie ständig Bestätigung von außen suchen, doch bestätigt man dann nicht permanent den fragilen Wert des narzisstischen Menschen, so ruft dies in ihm eine massive Kränkung hervor, die oft nur mit Hass verarbeitet werden kann. Narzisstische Menschen handeln zwar grundsätzlich nicht mit schlechter Absicht, sondern sie können nicht anders, denn ihr Verhalten ist eine Form des Coping, die sie zwar kurzfristig immer wieder entlastet, langfristig sie selbst und ihr soziales Umfeld aber nachhaltig schädigt.

    Narzissten bzw. Narzisstinnen sind zu Beginn einer Beziehung oft noch charmant und aufmerksam, doch nach einiger Zeit zeigt sich deren wahres Gesicht und sie beginnen ihre Partner bzw. Partnerinnen zu manipulieren, zu unterdrücken und zu entwerten, wobei eine Beziehung mit einem Narzissten oder einer Narzisstin so traumatisierend sein kann, dass sie sich negativ auch auf die zukünftigen Beziehungen der nicht-narzisstischen Person auswirken können. Da es sich bei der narzisstischen Störung um eine Selbstwertstörung handelt, äußerst sich diese Störung auch dadurch, dass die betroffene Person sich stark auf die Partnerin oder den Partner stützt und zum Ausdruck bringt, dass sie bzw. er sich als schwächer und schlechter empfindet. Allerdings bleiben diese Minderwertigkeitsgefühle im Hintergrund, denn die meisten Narzissten bzw. Narzisstinnen verhalten sich selbstherrlich und nach außen hin äußerst selbstbewusst in einer Art von Überkompensation. Narzissten bzw. Narzisstinnen haben übrigens entgegen landläufiger Meinung oft eine sehr hohe Empathie, doch sie nutzen diese vorwiegend dafür, um zu spüren, wo andere verwundbar sind und wo sie etwas für den eigenen Vorteil tun können, sodass sie mit dieser Taktik bei ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin die wunden Stellen treffen. Langandauernde Beziehungen bedeuten für die Partner von Narzissten oder Narzisstinnen oft eine Traumatisierung, sodass Betroffene vollständig ihr Vertrauen in Beziehungen generell verlieren bzw. in Zukunft jegliche Bindungen meiden und sich nicht mehr auf Verbindliches einlassen.

    Literatur

    Wardetzki, B. (2007). Weiblicher Narzissmus — Der Hunger nach Anerkennung. Müchen: Kösel.
    Wardetzki, B. (2019). Weiblicher und Männlicher Narzissmus – Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Psychotherapie im Dialog, 20, 69-73.
    Willi, Jürg (1975). Die Zweierbeziehung. Spannungsursachen — Störungsmuster — Klärungsprozesse — Lösungsmodelle. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
    Willi, Jürg (2002). Psychologie der Liebe. Stuttgart: Klett-Cotta.


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    4 Gedanken zu „Komplementärnarzissmus“

    1. Danke für den gut verständlichen Artikel!
      Ich habe eine Frage: meint Komplementär-Narzissmus dasselbe wie verdeckter (engl. covert) bzw vulnerabler Narzissmus, oder ist das wieder etwas anderes?
      Für mich klingt es nämlich auch nach Borderline oder K-PTBS, was ja wiederum Sinn macht, wenn wir an Kernbergs Theorie denken, dass Narzissmus die Abwehr einer Borderline-Struktur ist.

      Generell habe ich Probleme, alle herumschwirrenden Bezeichnungen wie vulnerabler Narzissmus, vulnerabel-fragiler Narzissmus oder verdeckter Narzissmus gegeneinander abzugrenzen, da es letztlich Etikettierungen sind, die man Betroffenen umhängt und dann im Sinne von Bestätigung dieses Etikett weiter ausarbeitet. In der Praxis geht es immer um eine einzelne Person mit einer ganz spezifischen Geschichte, der wenig damit geholfen ist. Kernberg ist hier ein eigenes Kapitel, denn er geht m. W. nach vom Neid als Ursache einer narzisstischen Persönlichkeit aus, was dann in Bezug auf den Komplementärnarzissmus auf eine Art Masochismus hinausläuft. Und es ist zu fragen, was man dann konkret in einer Therapie mit einer solchen Erklärung anfangen kann. Ich denke, man kann diese Fragen nicht wirklich allgemein abhandeln, weil es mehr oder minder um Definitionen geht.
      W. S.

    2. Danke für diesen wunderbaren Artikel. Ich kann jetzt einiges in meinem Leben besser verstehen. Und dadurch freier werden.
      Die Lesbarkeit und Verständlichkeit war sehr gut. Die angeblich zeitgemäße genderneutrale Form hätte mich sehr gestört. Kann es sein, dass da eine gewisse Nicole den Autoren manipulieren will, sich ihrem Willen zu unterwerfen? Das riecht nach Narzissmus, geehrte Nicole!
      Bleiben Sie bitte bei sich, sehr geehrter Autor. Sie, Nicole, können in ihrem eigenen Text ja alles besser machen. Es wird spannend, ob dann a) die Tiefe des Inhaltes erreicht, b) die Lesbarkeit erreicht und c) die genderneutrale Sprache erreicht wird. Vielleicht ist es heutzutage ja zeitgemäß, wenn nur c) erreicht wird.
      Danke für den starken Artikel an den Autoren.

      Peter

    3. Liebe Nicole,
      da Sie so auf eine genderneutrale Formulierung dieses Beitrages erpicht sind, erlaube ich mir eine genderneutrale Version im Anschluss an den nach Ihrer Ansich nach nicht-genderneutralen Beitrag zu setzen. Da ich die Verwendung eines Satzzeichens mitten in einem Wort aber für einen veritablen Unfug halte, habe ich eine von meinem Sprachgefühl her passende Version formuliert.
      Ich hoffe, er ist dann in Ihren Augen auch zeitgemäß.
      W. S.
      P.S.: Nur der Absatz über den Einfluss des Geschlechts auf die Ausprägung des Narzissmus wurde unverändert beibehalten.

    4. Wieso wird der Artikel nicht Genderneutral geschrieben ? Sprich „Narzisst:innen“. Dies würde den exzellenten Artikel auch noch zeitgemäss machen.

      Danke.

      Nicole

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