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Saliromanie

    Als Saliromanie oder besser Salirophilie bezeichnet jene Paraphilie, beim Beschmutzen von Personen oder Objekten sexueller Erregung zu empfinden, wobei neben den visuellen Reizen auch die Erniedrigung der Betroffenen bedeutsam sein kann. Bei der Saliromanie geht es also darum, sich selbst und/oder den Partner sowie die eigene Kleidung und/oder die des Partners mit allen Arten von dazu geeigneten breiigen, schleimigen oder flüssigen Substanzen (Lebensmittel, Farbe, Schlamm, Sperma, Blut, Urin, Kot usw.) zu beschmieren oder zu bespritzen, wobei die Beschmutzung dabei sexuelle Erregung und Befriedigung auslösen soll. Die Salirophilie ist häufig verbunden mit einem Fetischismus, besonders dann, wenn die sexuelle Vorliebe auf ein bestimmtes Beschmutzungsmaterial abzielt, wobei sexuelle Handlungen nur noch dadurch zustande kommen, dass man beschmutzen kann bzw. selbst beschmutzt wird. Manchmal kommen auch weitere sexuelle Präferenzen hinzu wie Sadismus und Masochismus.

    Saliromanische Handlungen sind insbesondere in Kulturen verbreitet, in denen besonderer Wert auf Hygiene und Sauberkeit gelegt und das Beschmutzen mit dem Bruch einer Norm verbunden ist. Eine Therapie findet selten statt, da sich in der Regel Gleichgesinnte treffen und einvernehmlich diese Praktiken ausüben. Ursachen vermutet man häufig in Kindheits- oder Jugenderlebnissen, aber auch in späteren einschneidenden Erlebnissen innerhalb einer Beziehung.

    Der verbreitete Begriff der Saliromanie ist insofern irreführend, da es sich um keine Manie im psychologischen Sinn handelt, die eine affektive Störung darstellt.

    Literatur
    Sidler, F. (1956). Beitrag zur Saliromanie. Psyche, 10, 296–310.


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