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von Restorff-Effekt

    Der Restorff-Effekt – eigentlich von Restorff-Effekt – oder production effect beschreibt in der Lernpsychologie das Phänomen, dass Menschen sich dann an Inhalte besser erinnern, wenn sie sich diese von der Umgebung abheben. Findet sich etwa eine Ziffer in einer Reihe von Buchstaben, erinnert man sich später eher an die Zahl. In einer Untersuchung (MacLeod, et al., 2010) ließ man Probanden und Probandinnen eine Liste mit Wörtern lernen, wobei eine Gruppe alle Wörter still lesen, eine zweite Gruppe laut vor sich hinsagen, und eine dritte Gruppe die Hälfte der Wörter leise lesen, die andere laut lesen sollte. Bei der Überprüfung zeigte sich, dass sich die dritte Gruppe an die meisten Wörter erinnerte, während die beiden anderen Gruppen sich etwa an zehn Prozent weniger erinnerte, wobei die sprechende Gruppe leicht besser abschnitt als die stumm lesende. Erklärt wird das damit, dass die ausgesprochenen Wörter mehrere Sinneskanäle passieren, denn die Probanden und Probandinnen sehen das Wort beim Lesen, transferieren es beim Sprechen in ein akustisches Signal, das sie gleichzeitig auch hören. Alle diese Informationen zusammen lassen die Erinnerung an das gesprochenes Wort individueller werden.

    Im Sinne der Gestaltpsychologie lässt sich dieser Effekt aus dem Prinzip der guten Gestalt ableiten.

    Literatur
    MacLeod, Colin M., Gopie, Nigel, Hourihan, Kathleen L. , Neary, Karen R.,  & Ozubko, Jason D.  (2010). The Production Effect: Delineation of a Phenomenon. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 36, 671– 685.
    von Restorff, H. (1933). Über die Wirkung von Bereichsbildungen im Spurenfeld. Psychologie Forschung, 18, 299-34.


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