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Erfahrungstraining

    Das Erfahrungstraining ist ein Übungsprogramm für LehrerInnen und wurde von Tausch & Tausch in ihrer Erziehungspsychologie entwickelt. Das Erfahrungstraining geht in letzter Konsequenz auf die humanistische Psychologie im Sinne von Carl Rogers‘ nondirektiver Gesprächspsychotherapie zurück (vgl. Tausch & Tausch 1970). Diese Trainingsform ist insofern einflussreich, als Teilelemente dieses Ansatzes sehr oft in andere Trainingskonzepte integriert wurden. In seiner ursprünglichen Form handelt es sich um ein Trainingskonzept, das, obwohl es teilweise mit Alltagsbegriffen operiert, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ein sehr anspruchsvolles, vom üblichen Alltagsverhalten deutlich unterschiedenes Gesprächsverhalten einführt, was jedoch nur gelingt, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das dahinter stehende Menschenbild verinnerlichen önnen. Alle Menschen streben nach Tausch & Tausch von sich aus danach, sich weiterzuentwickeln, und verfügen über innere Maßstäbe und Mechanismen, die es ihnen ermöglichen, Erfahrungen produktiv zu verarbeiten. Hilfreiche Bedingungen in Form angemessener Interaktionsverhaltensweisen und Einstellungen der Mitmenschen können diesen Prozess unterstützen oder in schwierigen Lebenssituationen neu anstoßen. Emotionale Wertschätzung, einfühlendes Verstehen, unterstützende nicht dirigierende Aktivitäten und Echtheit sind nach Tausch & Tausch für eine günstige psychische Entwicklung von Menschen notwendige Kriterien. LehrerInnen sollten zum einen in ihrer Wahrnehmung geschult werden, zum anderen sollten sie ein verändertes Gesprächsverhalten erwerben, das sich so weit wie möglich an diesen Kriterien orientiert. Die Methoden des Erfahrungstrainings ähneln denen der Gesprächstherapieausbildung, wobei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Hand von exemplarischen Situationen lernen, sich in Gefühle und die Wahrnehmung ihrer Gesprächspartner hineinzuversetzen. Dabei werden Rating-Skalen zur Unterscheidung angemessenen und unangemessenen Gesprächsverhaltens eingesetzt. In Rollenspielen mit anschließender Einschätzung üben dabei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr eigenes Gesprächs- und Interaktionsverhalten.

    Literatur
    Tausch, R. & Tausch, A. M (1970). Erziehungspsychologie. Göttingen: Hogrefe.


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