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Wesensschau

    Die Wesensschau (auch eidetische Deskription, eidetische Reduktion, eidetische Variation oder Ideation) ist ein Grundbegriff der Husserlschen Phänomenologie, denn nach Husserl ist es bei jedem individuellen Gegenstand möglich, seine zufälligen und seine wesentlichen Eigenschaften voneinander zu unterscheiden. Die wesentlichen Eigenschaften gelten mit Notwendigkeit für alle Gegenstände der entsprechenden Klasse. Das Wesen (eidos) eines individuellen Gegenstands ist nach Husserl ein eigener idealer Gegenstand, den man in der Wesensschau erfahren kann. Dazu muss der Gegenstand in der Phantasie vorgestellt und verändert werden, denn so vermag man zu sehen, welche Eigenschaften ihm notwendig zukommen und welche sich wegdenken lassen, ohne dass der Gegenstand dabei sein Wesen, d. h., seine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse, verliert. Auf diese Weise läßt sich eine direkte Erfahrung des Wesens gewinnen. In der wissenschaftlichen Psychologie hat die Wesensschau vor allem bei der Definition von Begriffen eine große Bedeutung.

    Siehe auch Edmund Husserl.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/ERZIEHUNGSWISSENSCHAFTGEIST/Husserl.shtml (09-11-21)


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