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Assoziation

    Der Begriff Assoziation bedeutet aus dem Neulateinischen übersetzt Vergesellschaftung und geht auf John Locke zurück. Assoziation bezeichnet den Prozess, dass wenn mehrere psychische Inhalte (z. B. Empfindungen, Gedanken, Vorstellungen) einmal gleichzeitig bewusst waren (d.h. die Bedingung der raum-zeitlichen Kontiguität gegeben war), so haben sie in der Folge die Tendenz, immer in derselben Gesellschaft zu bleiben. Tritt daher ein „Gesellschafter“ ins Bewusstsein, so folgen die anderen automatisch nach. Schon Aristoteles  nahm in seiner Schrift über „Gedächtnis und Erinnerung“ drei Assoziationsgesetze an, nämlich raum-zeitliche Kontiguität (z.B. Tisch – Stuhl), Ähnlichkeit (z.B. Kate – Hütte, Ratte – Maus) und Kontrast (z.B. heiß – kalt).

    1. Definition
    „Psychologie: die Verknüpfung zweier oder mehrerer Erlebnisinhalte miteinander. Auf diese Weise können Assoziationsketten entstehen, die als Grundlage der Gedächtnisleitung gelten.(…) Das Ergebnis waren Assoziationsgesetzte: Hiernach entstehen Assoziationen hauptsächlich durch Ähnlichkeit, Kontrast und räumliche wie zeitliche Kontiguität.(…) Assoziationen können sowohl bewusster als auch unbewusster Art sein und in Wech-selbeziehung (Hemmung, Verstärkung usf.) miteinander stehen, zudem durch Inhalte des Bewussten wie Unbe-wussten gesteuert werden. Die Erkenntnisse fanden Anwendung in der Lernpsychologie und Diagnostik. Unmit-telbare oder freie Assoziationen dienen in der Psychoanalyse dazu, unbewusste Regungen aufzuspüren und ver-drängte Erlebnisse aufzudecken. Gerichtete Assoziationen sind in der Psychotherapie der Schlüssel zur Traum-analyse. Mittelbare Assoziationen zu standardisiertem Material z.B. Wortvorlagen, Kleksbilder sind wichtiger Zugangsweg zur Persönlichkeitsdiagnose“ (o.V., 1966, S. 802).

    2. Definition
    „Assoziation (neulat. Vergesellschaftung), die Verknüpfung zweier oder mehrerer Bewusstseinsinhalte (Vorstellungen); genauer: die Tendenz einer Vorstellung eine andere, früher mit ihr zusammen erlebte wieder in das Bewusstsein zu rufen; im Gegensatz zu sog. freisteigenden Vorstellungen.(…) Nach der heutigen Auffassung verläuft das Denken in zentralgesteuerten und sinnvoll gerichteten Akten z.T. in Übereinstimmung z.T. im Ge-gensatz zu den A.en. Krankhafte Formen der A. sind starke Ablenkbarkeit und Ideenflucht. In der analytischen Psychologie werden A. als Hilfsmittel für das Erkennen unbewusster oder halbbewusster seelischer Zusammen-hänge verwendet“ (Hehlmann, 1971, S. 26).

    3. Definition
    Assoziation versteht sich als Verbindung von Sinnesempfindungen, Vorstellungen, Gefühlen und Verhaltensweisen, die nur nach bestimmten Gesetzen zustande kommt. Diese Verbindung kann von unterschiedlich langer Dauer sein.  Grundsätzlich äußern sich Assoziationen dadurch, dass durch das Auftreten eines Elements, das andere ebenfalls aktiviert wird. Großen Einfluss hat dieses Prinzip bei der Erklärung von Reproduktions- und Lernvorgängen (vgl. Pongratz, 1970, S. 84).

    4. Definition
    „In der Psychoanalyse kommen den Assoziationen spezifische Bedeutungen zu. Bei FREUD (1856-1939) dient das freie Assoziieren als Mittel zur Aufdeckung unbewusster Konflikte und geheimer Triebwünsche, wobei alles geäußert werden soll, was in Verbindungen zu den einzelnen Vorstellungen spontan einfällt“ (Schröder, 2001, S. 26).

    Lernen und Assoziation

    Menschen fällt das Lernen leichter, wenn neue Informationen mit persönlichen Erinnerungen, Emotionen, Bildern oder Orten verknüpft werden können, denn beim Lernen ob in der Schule oder im Alltag geht es stets um das Bilden von Assoziationen. Dabei werden neue und bestehende Informationen miteinander vernetzt, Inhalte werden in Zusammenhänge eingebaut, denn das hilft sowohl beim Lernen als auch beim Abspeichern. Isolierte Informationen können Menschen nur sehr schlecht verarbeiten, was etwa beim Auswendiglernen der Fall ist.


    Übrigens: Man kann solche Assoziationsketten nützen, wenn man sich an Details eines länger zurückliegenden Ereignisses partout nicht erinnern kann:
    Ein Tipp, um sich besser an Dinge zu erinnern.

     


    Literatur

    Hehlmann, W. (1971). Wörterbuch der Pädagogik. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag.
    Pongratz, L.J. (1970). Lexikon der Pädagogik – Erster Band. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder KG.
    Schröder, H. (2001). Pädagogisches Wörterbuch. 3. Auflage. Oldenburg: Wissenschaftsverlag GmbH.
    o.V., (1966). Brockhaus Enzyklopädie – Erster Band. Wiesbaden: FA Brockhaus.


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