Als Selbstorganisation bezeichnet man jenes gestalterische Prinzip, das aus unterschiedlichen Ausgangsbedingungen auf ähnliche teilstabile Endzustände zustrebt. Diese Endzustände erscheinen oft als typische und prägnante Muster, zum Beispiel Symptomkonstellationen bei definierten Störungsbildern.
Selbstorganisation ist ein in der Psychologie zunehmend häufiger gebrauchter Begriff, wobei damit in der Regel die spontane Erhöhung von Ordnung in einem System gemeint ist. Spontan wird in dem Sinne verstanden, dass zur Erhöhung der Ordnung kein Eingriff von Außen stattfindet, sondern dass Prozesse innerhalb des Systems selbst zur Ordnungserhöhung führen. Selbstorganisation ist dabei ein beschreibender Terminus, der eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Phänomene unter einem Oberbegriff subsumiert und auf einem von den jeweiligen inhaltlichen Besonderheiten des betrachteten Realitätsauschnitt abstrahierten Niveau systemtheoretische bzw. speziell synergetische Prozessbeschreibungen nahelegt. Unerklärt bleiben dabei die spezifischen Ursachen für die einzelnen Phänome, die in dem konkreten Realitätsbereich zu Prozessen führen, die mit der Begriff Selbstorganisation belegt werden. So geht es um Fragen, warum sich etwa Menschen in Gruppen selbst organisieren.
Siehe dazu auch selbstorganisiertes Lernen.
Literatur
http://entwicklungsdiagnostik.de/glossar.html (12-11-21)
http://paedpsych.jku.at:4711/LEHRTEXTE/Schaub97.html (99-01-21)