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Schutzfaktor

    Schutzfaktoren stellen Teile der Persönlichkeit oder bestimmte Bereiche der sozialen Umwelt dar, die einem Menschen zur Verfügung stehen, um eine positive Bewältigung  altersgemäßen Entwicklungsaufgaben und stressreicher Situationen zu ermöglichen. Dabei wird eine Bewältigung im Sinne von Problembearbeitung oder Konfliktlösung eher positiv bewertet und für erstrebenswert gehalten. Strategien, die nicht zu einer Auseinandersetzung mit der Situation bzw. der Ausgangslage führen, werden eher negativ bewertet, da sie stärker zur Vermeidung der ursächlichen Ausgangslage beitragen, etwa zur Flucht in eine Sucht, in Gewalt oder aber zum Rückzug als einem Lösungs- bzw. Veränderungsversuch. Viele Menschen verfügen über solche bestimmten Persönlichkeitsmerkmale, die ihnen helfen, gut mit Anforderungen umzugehen. Menschen, die diese Merkmale gar nicht oder nur in geringerem Ausmaße besitzen, laufen eher Gefahr, problematische Verhaltensweisen zu entwickeln.

    Als Schutzfaktoren bezeichnet man besonders in der Entwicklungspsychologie jene Faktoren, die sich positiv auf den Entwicklungsverlauf eines Kindes oder Jugendlichen auswirken, wobei Schutzfaktoren Entwicklungsrisiken deutlich mindern können.

    Positive Emotionen stellen aber für alle Menschen einen wesentlichen Schutzfaktor der psychischen Gesundheit dar, jedoch führt das in den letzten Jahrzehnten auch zu einem wachsender Narzissmus. Diese zunehmende Ichbezogenheit spiegelt sich abseits der klinischen Forschung auch in Popsongs wider, in denen Wörter wie „I, me, mine“ heute häufiger vorkommen als noch vor zwanzig Jahren. Diese Entwicklung ist gesamtgesellschaftlich eingebettet in eine Verschiebung von internalen zu externalen Zielen von Menschen, die sich vorwiegend über Status und Geld definieren und weniger über Beziehungen oder der Suche nach Sinn. Hinzu kommt, dass Menschen bei der Orientierung an externen Zielen auch häufig falsche Vorstellungen von der Realität haben, denn der Durchschnittsmensch überschätzt das durchschnittliche Einkommen, die Durchschnittskörpergröße, sogar die Durchschnittsoberweite oder Durchschnittspenislänge. Diese wahrgenommenen Diskrepanzen zwischen Wirklichkeit und der persönlich vermuteten Realität verstärken dann das Risiko, an einer emotionalen Störung zu erkranken. Ein wichtiger Schutzfaktor für die psychische Gesundheit sind dabei positive Emotionen, d. h., dass Menschen alltägliche positive Aktivitäten brauchen, wobei positive Gefühle im Alltag mindestens drei Mal so häufig wie negative Gefühle vorkommen sollten. Ist das nämlich nicht der Fall, steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich, an einer Depression zu erkranken.

    Literatur
    Stangl, W. (2014). Schutzfaktoren gegenüber jugendlichem Drogenkonsum. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/EntwicklungsfaktorenDroge.shtml#Schutzfaktoren Drogen (14-03-03)


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