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Gruppendiskussion

    Bei der Gruppendiskussion als Forschungsmethode handelt es sich um eine spezielle Form des Interviews, bei dem mehrere Personen gleichzeitig befragt werden. Bei diesem Sonderfall der Interviewmethode werden nicht nur einzelne Antworten herausgefordert, sondern auch einen Diskussion unter den Interviewten selbst. In seiner einfachsten Form, bei der der oder die Interviewer nur Stichworte zur Diskussion liefern, stellt das Gruppendiskussion oft eine Vorbereitung für andere Erhebungsmethoden dar, indem das Problembewusstsein und die Problemsicht der Zielgruppe erkundet wird. Es gibt dabei verschiedene Formen:

    Bei einer Gruppenbefragung werden die Meinungen und Einstellungen einzelner Untersuchungsteilnehmerinnen und -teilnehmer erkundet, sodass es sich um eine ökonomische Form eines  Interviews handelt, wobei die Gruppensituation als solche nicht von Interesse ist. Eine Gruppendiskussion kann aber auch dazu dienen, Meinungen und Einstellungen einer Gruppe zu erkunden, wobei die Untersuchungseinheit nicht das Individuum sondern die Gruppe selbst ist. In diesen möchte man die Prozesse untersuchen, die der Meinungsbildung in Gruppen zu Grunde liegen, sodass es weniger um die Meinungen und Einstellungen selbst geht, als um die Art und Weise, wie diese in der Gruppe zustandekommen. Eine Gruppendiskussion kann auch der Erkundung öffentlicher Meinungen und Einstellungen in Bereichen dienen, in denen die soziale Erwünschtheit eine Rolle spielt. Hier sind zwar primär die Meinungen und Einstellungen selbst von Interesse, doch spielen Gruppenprozesse insofern eine Rolle, als dass psychische Sperren in der Gruppe leichter durchbrochen werden.

    Quelle
    Schreier, M. (2002/03). Einführung in die psychologische Methodenlehre. Skript zur Vorlesung. Universität Köln.


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