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Stichprobe

    Eine Stichprobe in der empirischen Psychologie ist als eine Teilmenge aus einer Population definiert, die mittels eines bestimmten Auswahlverfahrens gewonnen wurde. In einer empirischen Untersuchung will man von Stichprobenkennwerten auf Populationsparameter schließen. Damit man bei diesem Schluss auch zu gültigen Aussagen kommt, muss die Stichprobe für die Grundgesamtheit repräsentativ sein, d.h., die Stichprobe muss der Grundgesamtheit in ihrer Zusammensetzung möglichst stark ähneln.

    Verschiedene Verfahren der Stichprobenziehung stellen die Repräsentativität der Stichprobe in unterschiedlichem Maß sicher, wobei man zwei Arten von Stichproben unterscheidet: probabilistische und nicht-probabilistische Stichproben.
    Probabilistische Stichproben sind dadurch definiert, dass die Auwahlwahrscheinlichkeit der einzelnen Elemente bekannt und im besten Fall für alle Elemente gleich ist, sodass für probabilistische Stichproben ein möglichst vollständigen Auflistung der Grundgesamtheit vorliegen muss. Aus dieser Liste werden die einzelnen Elemente der Stichprobe nach einem Zufallsverfahren ausgewählt. Bei einer einfachen Zufallsstichprobe hat jedes Element der Grundgesamtheit die gleiche und unabhängige Chance, in die Stichprobe aufgenommen zu werden, wobei die Auswahl eines Elements hat keinerlei Auswirkungen auf die Auswahl anderer Elemente. Bei einer geschichteten Stichprobe wird die Population anhand bestimmter Merkmale – meist sozio-demographischer Merkmale, wie Geschlecht, Alter, soziale Schicht – in Teilpopulationen zerlegt und aus jeder Teilpopulation wird eine Zufallsstichprobe gezogen. Bei Klumpenstichproben werden aus einer Population, die in natürliche Gruppen wie etwa Schulklassen gegliedert ist per Zufall einige Gruppen ausgewählt und in ihrer Gesamtheit untersucht.

    Bei nicht-probabilistischen Stichproben ist die Wahrscheinlichkeit der Auswahl der einzelnen Elemente nicht bekannt. Bei Quotenstichprobe wird die Zusammensetzung der Grundgesamtheit hinsichtlich relevanter Merkmale ermittelt und so zusammengestellt, dass sie in ihrer Zusammensetzung in Bezug auf diese Merkmale der Grundgesamtheit entspricht. Bei Ad hoc- oder Gelegenheitsstichproben setzen sich die Personen aus denjenigen Elementen der Population zusammen, die gerade für eine Untersuchung verfügbar sind. Solche Stichproben sind nicht repräsentativ und können zu verzerrten Schlussfolgerungen über die Population führen.

    Literatur
    Bortz, J. & Döring, N. (2002). Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. Berlin: Springer.


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