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Wagenradillusion

    Die Wagenradillusion bezeichnet das bekannte Phänomen, dass sich in einem Film oder auch in der Realität beobachtete Räder bei immer höherem Tempo stillzustehen scheinen und  dann sogar beginnen, sich in die entgegengesetzte Richtung zu drehen. Es tritt vor allem dann am deutlichsten auf, wenn die sequenziellen Bildaufnahmen eines Films mit den Speichen der Räder durcheinander kommen. Bekanntlich beträgt die normale Laufgeschwindigkeit eines Films 24 Bilder pro Sekunde, aber bewegt sich ein Rad nun so schnell, dass von Bild zu Bild genau eine Speiche auf das nächste fällt, scheint das Rad auf einmal stillzustehen. Rückwärtsdrehende Räder sieht man, wenn die Verschiebung der Speichen bei jedem Bild ein wenig gegen den Uhrzeigersinn versetzt ist, d. h., die menschliche Wahrnehmung verfährt dann nach dem Gesetz des nächsten Nachbarn und rekonstruiert die Bewegung an Hand der jeweils nächstgelegenen Speiche. Wesentlich ist, dass die Räder eine klare und sich wiederholende Struktur aufweisen, was etwa auch bei Autofelgen der Fall ist. ge ist umstritten. Das bestätigt auch Karl Gegenfurtner, Professor für Wahrnehmungspsychologie an der Universität Gießen. Manche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen behaupten, dass es diese Wagenrad-Illusion nur im Film gibt, doch jeder kann sich davon überzeugen, dass der Effekt auch in der Realität auftreten kann. Das deutet darauf hin, dass das Auge normalerweise keine kontinuierlichen Bewegungen wahrnimmt, sondern auch hier Bewegung wie eine kurze, schnell hintereinandergeschaltete Sequenz von Einzelbildern verarbeitet. Übrigens kann dieser Effekt auch bei elektrischem Licht auftreten, denn Glühbirnen, die mit Wechselstrom betrieben werden, erzeugen kein Dauerlicht, sondern flackern sehr schnell, was nichts anderes bedeutet, als dass die Lichtintensität  50-mal in der Sekunde schwankt, ohne dass es wahrgenommen wird. Dieser Effekt tritt nur bei Glühbirnen und nicht bei Neonröhren oder LEDs auf.

    Der Wagenradeffekt ist übrigens eine Unterform des stroboskopischen Effekts.


    [https://www.youtube.com/watch?v=jq8YCCqYvX0]


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